Wie entstehen Emotionen?

Emotionen entstehen im Gehirn.

Unser Körper reagiert überwiegend autonom. Man könnte sagen, dass unser „innerer Autopilot“ am Werk ist, um uns zu schützen, gesund und am Leben zu  erhalten.

Über unsere Sinne (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen) nehmen wir äußere Reize wahr. Diese Information gelangt zunächst in das limbische System, dort wird in wenigen Millisekunden über die Amygdala „entschieden“, ob der Reiz schädlich oder nützlich für uns ist. Bei wahrgenommener Gefahr kurbelt die Amygdala über den Hypothalamus die passende körperliche Reaktion an.

Im Stammhirn (wird auch als Reptilienhirn bezeichnet) werden die entsprechenden Körperreaktionen über das vegetative Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) gesteuert. Unser Stammhirn ist der evolutionär älteste Teil unseres Gehirns, es stellt sicher, dass der Körper mit all seinen Systemen in Gefahr hoch effizient arbeitet.

Um die Kraft unseres Körpers für ein offensichtlich bevorstehendes Ereignis bündeln zu können, werden Körperfunktionen die nicht lebensnotwendig sind heruntergefahren. Die frei gewordene Energie wird den Organen und Körperregionen zur Verfügung gestellt, die lebensnotwendig sind und möglicherweise Höchstleistung erbringen müssen

Im zweiten Schritt, wird die Information der Außenreize  vom Thalamus zur Hirnrinde gesendet. Hier findet unser bewusstes Denken statt. Erst jetzt wird uns bewusst, warum wir z.B. Angst haben.  Dieser Prozess ist deutlich langsamer. Dafür verarbeitet dieses System die Situation detailgenauer. Beteiligt sind die Sehrinde, deren Aktivierung uns bewusst wahrnehmen lässt, sowie der Hippocampus, aus dem Gedächtnisinhalte abgerufen werden – das Gehirn vergleicht die gegenwärtige Situation also mit früheren Erlebnissen. Eine bedeutende Rolle spielt auch der präfrontale Cortex: Er verarbeitet Emotionen, indem er sie in das Gesamtbild integriert, und zieht daraus Schlüsse für die beste Handlung.

Ist die Gefahrensituation eingehend analysiert, schickt der Frontalcortex seine Informationen zurück an das limbische System, zur erneuten Beurteilung und gegebenenfalls zur Modifikation, je nachdem welches Programm in uns gespeichert ist.

Beeinflussung unseres Gehirns durch nicht bewusst wahrzunehmende Außenreize

Auch Reize, die so kurz sind, dass wir sie gar nicht bewusst wahrnehmen, nehmen Einfluss auf unsere Gefühle und Stimmungen. Forscher der niederländischen Tilburg University zeigten einer Gruppe von Versuchspersonen furchterregende Bilder – etwa von aggressiven Tieren -, einer zweiten Gruppe ekelerregende Szenen wie verdorbenes Essen. Eine Kontrollgruppe bekam nur neutrale Bilder zu sehen, beispielsweise Stühle. Dabei wurden die Bilder jeweils nur so kurz eingeblendet, dass sich ihr Inhalt der bewussten Wahrnehmung der Probanden entzog.

Die Betrachter von ekelerregenden Bildern  lehnten anschließend einen Essenstest ab; denjenigen, die beängstigende Szenen gesehen hatten, wenn auch nicht bewusst, war nicht nach einem Horrorfilm. Wieso sich die Probanden so entschieden haben, konnten sie nicht begründen.

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